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29.12.2022
Kategoriebezeichnung: News

Archäologen haben im bayerischen Germering bronzezeitlichen „Wunschbrunnen“ ausgegraben

In Bayern hat ein Grabungsteam einen mehr als 3000 Jahre alten, gut erhaltenen Brunnen entdeckt. Die Funde im Inneren sprechen dafür, dass er einst rituellen Zwecken diente

Auf seine rituelle Nutzung deuten zumindest die Funde am Grund hin. 26 Gewandnadeln aus Bronze und mehr als 70 Tongefäße konnten sie daraus bergen. Die hohe Zahl und die hohe Qualität der Gegenstände sprechen dafür, dass diese nicht versehentlich hineingefallen sind, sondern absichtlich und unversehrt – etwa im Rahmen kultischer Rituale – in den Brunnen hinabgelassen wurden. So handelt es sich bei der Keramik nicht um einfaches Alltagsgeschirr,  sondern um feingearbeitete, verzierte Schalen, Tassen und Töpfe, wie sie die Menschen in der Mittleren Bronzezeit (ca. 1800-1200 v. Chr.) beispielsweise auch als Grabbeigaben genutzt haben.
Neben den Nadeln und Keramikgefäßen stieß das Grabungsteam am Grund des Brunnens auch auf einen Armreif, zwei Metallspiralen, einen gefassten Tierzahn, vier Bernsteinperlen, ein Rindengefäß, ein hölzernes Schöpfgefäß, mögliche  Grasgeflechte und zahlreiche botanische Reste. Das archäologisch gut betreute Stadtgebiet von Germering liefert seit Jahrzehnten regelmäßig ungewöhnliche Artefakte für die Erforschung der Vor- und Frühgeschichte in Bayern. Seit Anfang 2021 arbeiten Archäologen im Vorfeld von Bauarbeiten für ein Briefverteilungszentrum auf der Fläche, auf der nun der Brunnen entdeckt wurde. Die Ausgrabungen gehören zu den größten Flächengrabungen des letzten Jahres in Bayern. Mittlerweile konnten die Wissenschaftler um die 13.500 archäologische Befunde vor allem aus der Bronzezeit und dem frühen Mittelalter dokumentieren. Ein Teil der Funde wird derzeit am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege untersucht und konserviert. Nach Abschluss der sich anschließenden Restaurierungsarbeiten sollen diese voraussichtlich Ende nächsten Jahres im Museum der Stadt Germering der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Hölzerne Brunnenreste
Hölzerne Brunnenreste Foto: Stadt Germering, Marcus Guckenbiehl
Hölzerne Brunnenreste Foto: Stadt Germering, Marcus Guckenbiehl

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