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18.01.2021
Kategoriebezeichnung: News

LWL-Altertumskommission hat die Geschichte der mittelalterlichen Raffenburg in Hohenlimburg aufgearbeitet

Die Raffenburg ist ein bekanntes Ausflugziel für viele Hagener und Hohenlimburgerinnen. Der letzte Regent der Grafschaft Limburg hatte die Burg zu Beginn des 19. Jahrhunderts sogar zu seinem liebsten Aufenthaltsort erklärt. Doch welche Geschichte haben die bemoosten Steine der Ruine zu erzählen? Wer waren ihre Herren und was haben sie erlebt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt der Burgenführer "Die Raffenburg in Hohenlimburg", den die Altertumskommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jetzt herausgegeben hat.

Die Geschichte der Burg ist eng verwoben mit den Spannungen zwischen dem Territorium des Erzbischofs von Köln und den südwestfälischen Adelshäusern. "Vermutlich um 1250 als Folge der 'Isenberger Erbfehde' erbaut, sollte die Raffenburg die Grenze der kölnischen Herrschaft Volmarstein zur damals neu entstandenen Grafschaft Limburg sichern", erklärt die Autorin, die LWL-Archäologin Eva Cichy. "Die geradezu provozierende Nähe zur 1242 erstmalig erwähnten Limburg verlieh der Raffenburg den Charakter einer Gegenburg. Im Jahr 1288 wurde sie vom Grafen von der Mark belagert und erobert. Zwar wurde sie noch etwa ein Jahrhundert lang genutzt, verlor jedoch an Bedeutung. In Vergessenheit geriet sie aber nie", ergänzt der Historiker Ralf Blank.

Blank und Cichy versuchen der Burgruine ihre Geheimnisse zu entlocken. Zum einen haben sie dafür zahlreiche verstreute Schriftquellen, wie etwa mittelalterliche Urkunden, Gerichts- und Ortsakten oder Aufzeichnungen in Chroniken, zusammengetragen und ausgewertet. Zum anderen wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere archäologische Grabungen vorgenommen, die vielfältige Funde und reichlich neue Erkenntnisse erbrachten. Die jüngste Ausgrabung haben LWL-Archäologen im Jahr 2018 durchgeführt. Im gleichen Jahr veranlasste die LWL-Altertumskommission eine Neuvermessung der Anlage.

Die Ergebnisse der neuesten geschichtlichen und archäologischen Forschung haben Cichy und Blank nun zusammengefügt und in kompakter Form als Band 44 der Reihe 'Frühe Burgen in Westfalen' herausgegeben. Die Broschüre ist als archäologischer Führer konzipiert, so dass Interessierte die Raffenburg sowohl bei einer Wanderung als auch von zuhause aus über die Texte, Bilder und Pläne erkunden können.


Eva Cichy und Ralf Blank
Die Raffenburg in Hohenlimburg, kreisfreie Stadt Hagen

Frühe Burgen in Westfalen 44
Münster 2020
44 Seiten, 28 Abbildungen, 1 Klapptafel

Erhältlich für 3,50 Euro bei der Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7 in 48157 Münster, Tel.: 0251 591-8990, Mail: altertumskommission@lwl.org


Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org

Das Cover des hier vorgestellten Heftes mit dem Luftbild des Raffenbergs in Hohenlimburg.
Luftbild des Raffenbergs in Hohenlimburg. (Foto © Ruhr-Universität Bochum/Song)
Luftbild des Raffenbergs in Hohenlimburg. (Foto © Ruhr-Universität Bochum/Song)
Luftbild der Grabungssituation auf der Raffenburg im Jahr 2018. Archäologen legen Grundmauern der Burg frei.
Luftbild der Grabungssituation 2018. (Foto @ LWL/Poggel)
Luftbild der Grabungssituation 2018. (Foto @ LWL/Poggel)

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