Einmaliger historischer Wrackfund in der Trave
Bei einer regelmäßigen Routinekontrolle der Fahrrinne der Trave wurde eine besondere Anomalie festgestellt, die sich nach anschließender Betauchung als historisches Wrack eines Holzschiffes herausstellte. In Zuständigkeit der Archäologie der Oberen Denkmalschutzbehörde Lübeck wurde anschließend zusammen mit Wissenschaftlern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine genauere Bewertung und erste Befundaufnahme durchgeführt. Es handelt sich dabei um ein gut erhaltenes Frachtschiff aus dem 17. Jahrhundert, dem Ende der Hansezeit. Ein besonderes Detail führte zur Überraschung aller: die noch teilweise aus Fässern bestehende Fracht befindet sich zu großen Teilen noch in situ im Laderaum. Das Schiff versank von der Ostsee in die Trave fahrend voll beladen und liegt noch immer in Fahrtrichtung der Stadt. Der Gesamtbefund birgt ein enormes wissenschaftliches Potential zu Archäologie, Kultur- und Handelsgeschichte sowie Schiffbau und somit zu Kommunikation und Austausch in der frühen Neuzeit, das es in dieser Form im Bereich der westlichen Ostsee kein zweites Mal gibt.