Kommission "Umgang mit archäologischem Kulturgut"
Unter fachlicher Aufsicht oder direkter Beteiligung der Archäologischen Denkmalpflege werden in Deutschland jährlich tausende Bodendenkmäler ausgegraben und dabei in beträchtlichem Umfang archäologische Funde aus ihrem Kontext geborgen. Die Koordination und der fachgerechte Umgang mit dem ausgegrabenen archäologischen Kulturgut ist ein zentrales Aufgabenfeld der Archäologischen Denkmalpflege.
Wenngleich die föderale Organisation von Denkmalschutz und Denkmalpflege dazu führt, dass die Rahmenbedingungen und Organisationsformen der Fachbehörden in Deutschland sowie die jeweiligen Gesetzeslagen teils große Unterschiede aufweisen, so sind die Herausforderungen im Umgang mit den Funden im Grundsatz identisch. Zentrale Aufgaben sind der langfristige Erhalt des geborgenen archäologischen Kulturguts, die Ermöglichung wissenschaftlicher Bearbeitungen sowie die öffentliche Zugänglichmachung. Konkrete Handlungsfelder bilden dabei die fachgerechte Bergung und Versorgung der Funde aus unterschiedlichsten Materialien, die grabungsnahe Konservierung und langfristige Lagerung ebenso wie die exemplarische Restaurierung und Untersuchung des archäologischen Quellenmaterials.
Entscheidungen zum Umgang mit archäologischem Kulturgut werden bei allen Etappen der Arbeitsabläufe in der Archäologischen Denkmalpflege getroffen, von der Projektplanung über die Ausgrabung, Erstversorgung, Konservierung, ggf. Restaurierung, wissenschaftliche Auswertung und Ausstellung bis zur Langzeitarchivierung. Der fachgerechte Umgang mit archäologischen Funden erfordert daher eine eng verzahnte Zusammenarbeit nahezu aller Berufsgruppen der Archäologischen Denkmalpflege und der zugehörigen Archive: RestauratorInnen und ArchäologInnen, GrabungstechnikerInnen und MuseologInnen.
Die Kommission zum Umgang mit archäologischem Kulturgut innerhalb des Verbandes der Landesarchäologien ermöglicht den fachlichen Austausch und die fach- und länderübergreifende Vernetzung zu diesem spezifisch denkmalpflegerischen Themenfeld. Der Aufbau einer Informations- und Austauschplattform erzeugt Synergien und macht standortgebundene Erfahrungen für andere Bundesländer fruchtbar. Die Kommission kann sich länderübergreifenden Fragestellungen zum Funderhalt und -umgang im Praxisfeld Archäologische Denkmalpflege widmen und Lösungsansätze erarbeiten, von denen alle Fachämter profitieren.