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Auf der Straße stehen von der Polizei sichergestellte Kisten und Tüten mit illegal geborgenem Fundmaterial. Sie werden vor dem Abtransport von Archäologen begutachtet.
Polizeiliche Sicherstellung illegal ausgegrabener archäologischer Fundstücke (Foto: © LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland)

Kommission Illegale Archäologie

Metalldetektoren sind zunächst einmal Prospektionsinstrumente, die von Fachleuten eingesetzt durchaus wertvolle Ergebnisse erbringen. Erheblichen Schaden richtet aber der unkontrollierte Einsatz von Metalldetektoren an, der häufig in Raubgrabungen mündet. Metallfunde werden aus ihrem Befundzusammenhang gerissen und Fundorte verschleiert, so dass sie ihrer historischen Aussagekraft beraubt werden.

Der u. a. durch eine massive Internetpräsenz formulierte individuelle Anspruch Einzelner auf "Freiheit der Forschung" bedeutet nicht selten einen Raubbau am kollektiven archäologischen Erbe. Das Problem wird z. T. durch die Ankaufpolitik von Museen gefördert.

Seitens der Presse, Justiz und Politik wird die "Schatzsuche" häufig gutgeheißen oder als Kavaliersdelikt abgetan. Die durch die Kulturhoheit der Länder bedingte unterschiedliche Rechtslage in den Bundesländern erschwert die Strafverfolgung. Eine bessere Aufklärung und das Erarbeiten gültiger Richtlinien sind dringend erforderlich. Diskutiert werden die eingeschränkte Kooperation mit "gutwilligen" Detektorgängern und die dann umso effektivere Strafverfolgung von Raubgräbern. 2005 widmete sich ein Kolloquium des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland diesem brisanten Thema.
Die Kommission Illegale Archäologie hat ein Grundlagenpapier mit Empfehlungen des Verbandes der Landesarchäologen erarbeitet: "Bodendenkmalpflege und Metallsuchgeräte".

Am Beispiel des römisch-germanischen Schlachtfeldes am Harzhorn im südlichen Niedersachsen lässt sich exemplarisch zeigen, wie wichtig es ist, jeden Metallfund präzise einzumessen, um ihn als Steinchen in das große Geschichtsmosaik einfügen zu können. So lassen sich sogar Bewegungsmuster auf dem Gefechtsfeld nachvollziehen. Der im Auftrag des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege entstandene Film von Thomas Claus stellt auf diesen Aspekt scharf.

Ein Schwerpunkt der Kommissionsarbeit liegt in enger Zusammenarbeit mit ebay-Deutschland im Monitoring des Marktplatzes mit archäologischen Objekten, um die Internet-Versteigerung illegaler Funde zu stoppen.

Weiterführende Links

Kommissionssprecher (kommissarisch)

Dr. Mario Pahlow
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
- Regionalreferat Lüneburg -

E-Mail

Filmbeitrag

Roms vergessener Feldzug - Die Entdeckung eines antiken Schlachtfeldes am Harzrand in Niedersachsen

Dokumentarfilm von Thomas Claus (2008)
im Auftrag des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Referat Archäologie

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