Kommission Montanarchäologie
Die Erforschung der frühen Gewinnung sowie Verarbeitung von Erzen, Bausteinen, Pigmenten und anderen Rohstoffen ist gerade im Bereich der deutschen Mittelgebirgsschwelle, die sich quer durch die Bundesrepublik mit ihren polymetallischen Erzlagerstätten zieht, für das Verständnis der Geschichte grundlegend. In manchen Regionen stellen Montandenkmäler sogar die dominierende Fundstellenkategorie dar. Im Harz und dem Erzgebirge gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe.
Trotz dieser Bedeutung der Montanarchäologie für die archäologische Denkmalpflege sind die länderspezifischen Unterschiede bei der Inventarisation, Bewertung, Denkmalpflegepraxis im Bereich der Montanarchäologie aber auch personeller Ausstattung sehr unterschiedlich. Zudem erschweren die länderspezifischen Denkmalschutzgesetze und Denkmaldefinitionen einen einheitlichen denkmalpflegerischen Umgang mit Montandenkmalen sowie ein übergreifendes Arbeiten bei bundesrechtlichen Vorgaben der Bergbehörden.
Bereits seit 2016 treffen sich Kolleginnen und Kollegen, die mit der Montanarchäologie in den jeweiligen Bundesländern betraut sind bzw. über entsprechende Sachkenntnis verfügen, in regelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Austausch. Die 2019 neu berufene Kommission Montanarchäologie des VLA hat sich zur Aufgabe gemacht, wirksame und länderübergreifende Instrumentarien zur Inventarisation, Schutz und Erhalt des montanarchäologischen Erbes zu entwickeln. Sie wird sich zudem mit der Erarbeitung einer Handlungsempfehlung für die Dokumentation im Bergbau – vor allem unter Tage – beschäftigen und den Verband der Landesarchäologen beraten. Sie unterstützt montanarchäologische Forschungsvorhaben genauso wie die Präsentation der Montanarchäologie in den jeweiligen Bundesländern.
K. Malek (NLD) / M. Zeiler (LWL)
Kommissionssprecher
Dr. Manuel Zeiler
LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe
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